Geschirrspüler erleichtern die Arbeit ungemein. Ich erinnere mich an die Zeit vor über 30 Jahren zurück, als ich als kleiner Junge nach dem Mittagessen das Geschirr abgetrocknet habe oder an die unzähligen Abende auf dem Campingplatz, wo Abwaschen und Abtrocknen zum ganz normalen Alltag gehört. Gemeinsam abzuwaschen erlaubt auf der einen Seite interessante Gespräche und auf der anderen Seite ist es sehr zeitintensiv.
Wir sind uns einer Meinung: Wir lieben den Geschirrspüler. Laut Statistiken besitzen fast ¾ der Personen in Deutschland einen Geschirrspüler. Ich glaube wir Schweizer sind nicht anders.
Der erste Geschirrspüler
Will man Wikipedia Glauben schenken, dann wurde die erste Geschirrspülmaschine 1850 erfunden, sofern das Wort “Maschine” überhaupt passend ist. Es war eine handbetriebene Spülmaschine aus Holz, die allerdings eher schlecht als recht funktionierte.
Als Erfinderin der Geschirrspülmaschine gilt jedoch Josephine Cochrane, welche 1886 ein Patent für eine mit Wasserdruck arbeitende Maschine einreichte. In Europa hat es dann noch ein paar Jahre gedauert, bis Miele 1929 den ersten Geschirrspüler baute. Die Verbreitung in Haushalten hat dann allerdings erst ab den späten 60er Jahren angefangen.
Funktionsweise eines Geschirrspülers
Bilder sagen mehr als tausend Worte und ein Video mehr als tausend Bilder, aber dennoch ein paar Worte für die ungeduldigen: Die Faktoren Zeit, mechanische Energie, Temparatur und Chemie führen dazu, dass das Geschirr sauber wird.
Bauweisen des Geschirrspülers
Unterbaufähig: So gut wie alle Geschirrspülmaschinen bieten die Möglichkeit, die obere Geräteplatte abzunehmen, so dass das Gerät unter die Arbeitsplatte in die Küchenzeile geschoben werden kann.
Dekorfähig: In die Gerätefront kann eine 2 bis 3 mm dicke Dekorplatte eingesetzt werden, die von einem am Gerät befestigten Rahmen gehalten wird. Üblicherweise wird diese Dekorplatte passend zum Küchendekor ausgewählt. Die Blende mit den Bedienelementen bleibt dabei weiter sichtbar. Eine dekorfähige Geschirrspülmaschine ist unterbaufähig.
Integrierbar: Wie bei einer dekorfähigen Maschine bleibt bei einer integrierbaren die Bedienblende weiterhin sichtbar. Der Unterschied besteht darin, dass statt einer dünnen Dekorplatte eine normale Küchenfront (2 bis 3 cm stark) auf der Gerätefront befestigt wird. Diese Platte wird nicht von einem Rahmen gehalten. Eine integrierbare Geschirrspülmaschine ist unterbaufähig.
Voll integrierbar: Wie integrierbar, nur verdeckt die aufgesetzte Küchenfront die gesamte Gerätevorderseite. Die Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite der Gerätetür. Es sind also bei geschlossener Tür keine Bedienelemente (insbesondere kein Display) sichtbar, die Spülmaschine ist nicht von den anderen Schränken der Küche zu unterscheiden.
Um eine nahtlose Integration in die bestehende Küche zu gewährleisten ist die Breite massgebend. Das sind die gängigen Breiten für Geschirrspüler:
- Europäische Norm EN1116: 60 cm
- Schweizer Mass System: 55 cm
- Single-Geschirrspülmaschine: 45 cm
Eine neue Maschine in Betrieb nehmen
Jede Maschine ist ein bisschen anders, daher unbedingt die Bedienungsanleitung beachten. Grundsätzlich gilt aber:
- Regeneriersalz einfüllen, sofern notwendig.
- Glanzreiniger einfüllen.
Danach die Maschine einmal durch ein kurzes Programm laufen lassen. Allenfalls gibt es sogar ein passendes „In-Betriebnahme-Programm“. Wie bereits erwähnt, kann das Prozedere von Hersteller zu Hersteller abweichen.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Je nach Region ist das Wasser “härter” oder “weicher”. Zumindest hier in Herzogenbuchsee ist das Wasser sehr hart (30-33 °fH). Das bedeutet, dass sehr viel Calcium und Magnesiumionen im Wasser ist. Umgangssprachlich nennen wir diese beiden Salze auch “Kalk”.
Hartes Wasser führt erstens zu Ablagerungen auf dem Besteck und den Gläser. Folglich glänzen die Gläser nicht mehr und das Besteck bekommt Flecken. Zudem verkürzen die Ablagerungen auch die Lebensdauer des Geschirrspülers.
Als Abhilfe besitzen heute alle Geschirrspüler einen Ionenaustauscher (Wasserenthärter), welcher dazu da ist, das Wasser zu enthärten. Damit der Wasserenthärter funktioniert ist Regeneriersalz notwendig.
Das richtige Spülmittel
Damit das Geschirr auch wirklich sauber wird, gilt es ein paar Grundregeln zu beachten:
Regeneriersalz, ist ein körniges Spezialsalz aus hoch gereinigtem Natriumchlorid. Im Gegensatz zu handelsüblichem Kochsalz enthält Regeneriersalz keine Zusätze wie Magnesiumchlorid.
Glanzreiniger, reduzieren die Oberflächenspannung des Wassers, was zu einer deutlich besseren Trocknungswirkung führt und daher auch zu glänzenderen Gläsern.
Spülmittel Pulver: Sieht ähnlich auch wie das Waschmittel für die Waschmaschine. Mit Pulver lässt sich die Menge manuell dosieren und dem “Dreckigkeitsgrad” des Geschirrs anpassen. 20 g Pulver sind ausreichend für einen normalen Waschgang. Zuviel Pulver führt zu einem Überschäumen der Maschine.
All-in-one Tab. Spülmittel, Glanzreiniger und Regeneriersalz in einem, so zumindest das Versprechen der Werbung. In Realität kommende sie meistens jedoch nicht an die Resultate der Einzelprodukte heran. Dafür ist die Dosierung und Handhabung einfach. Tab rein, Geschirrspüler an.
Störungen beheben
Einfache Störungen können selber behoben werden. Schwierigere Fehler, z.B. wenn die Steuerung betroffen ist, müssen durch den Fachmann behoben werden:
Pumpe verstopft: Wenn die Pumpe verstopft ist, kann das zu Störungen und Fehlermeldungen führen, da das Wasser nicht mehr richtig abgepumpt wird. Diese Störung kannst du selber beheben: Das Sieb herausnehmen und reinigen. Den darunterliegende Bereich reinigen (Glasscherben oder sonstige Gegenstände)und von Gegenständen befreien die nicht dahin gehören. Ist die Pumpe allerdings defekt, empfehlen wir den Gang zum Fachmann.
Sensor defekt: Die kleinen Sensoren unter dem Sieb mit einem Schwamm und Spülmittel leicht reinigen. Nur mit wenig Druck um nicht ein Leck zu machen.
Die Wahl des richtigen Geschirrspülers
Es gibt unzählige verschiedene Maschinen auf dem Markt. Gängige Hersteller sind Schulthess, Miele, Electrolux, V-Zug, Bauknecht und Bosch. Die Preisspanne ist enorm gross und reicht von 300.- bis weit über 3000.-. Spülen tun sie alle. Es gilt daher zuerst die Bauweise festzulegen (Freistehend, Teilintegriert, Vollintegriert).
Weitere Faktoren, welche es zu berücksichtigen gibt sind zudem:
- Lärmpegel. Läuft der Geschirrspüler gleich neben dem Schlafzimmer und muss daher extrem leise sein oder läuft er im Keller, wo ihn niemand hört.
- Energieeffizienz. Labels reichen von A+ bis A+++. Als Daumenregel gilt, je höher die Energieeffizenz desto teurer die Maschine
- Funktionsumfang
Teurere Maschinen weisen mehr Funktionen auf, um dadurch mehr Sicherheit zu gewährleisten oder den allgemeinen Komfort zu erhöhen. Im folgenden eine Liste mit gängigen Zusatzfunktionen:
Beladungsautomatik | Diese Funktion stellt mittels Sensor fest wie viel Geschirr sich im Geschirrspüler befindet und den Grad der Verschmutzung. Anschließend reguliert sie den Wasserverbrauch und die Dosierung des Reinigungsmittels. |
Aqua-Sensor | Der Aquasensor stellt fest wie stark verschmutzt das Geschirr ist und beendet je nach dem das Spülprogramm oder setzt es fort. |
Dosierhilfe | Die Dosierhilfe sorgt für die optimale Dosierung des Reinigungsmittels. Das Reinigungsmittel fällt aus der Kammer in eine extra Auffangschale am Oberkorb und wird dort optimal aufgelöst. |
Hygienefunktion | Die Hygienefunktion ist ideal für Allergiker oder Haushalte mit Kleinkindern. Beim Klarspülen wird das Wasser einfach höher erhitzt, wodurch man sich beispielsweise das Abkochen von Babyfläschchen sparen kann. |
Spülzonenregelung | Mit dieser Funktion kann der Wasserdruck auf einzelnen Zonen des Geschirrspülers eingestellt werden. So hat man die Möglichkeit auch stark verschmutztes Geschirr im Oberkorb zu säubern. |
Aqua-Stop Funktion | Diese Funktion garantiert, dass im Schadensfall das Wasser nicht einfach weiter läuft. Damit wird verhindert, dass z.B. die Küche unter Wasser steht. |
Halbe Beladung | Falls das Geschirr schneller benötigt wird, als die Maschine voll ist, kann die Funktion Halbe Beladung abhelfen. Durch weniger Wasser- und Energieverbrauch plus kürzere Programmlaufzeit reinigt sie effizient das wenige Geschirr, ohne zum Energiefresser zu werden. |
WiFi Anschluss | Neuere Geräte lassen sich mit dem W-Lan verbinden. Statusanzeige und Start können dann via App durchgeführt werden. |
Sicher ist die Liste nicht vollständig und die Hersteller erfinden auch immer wieder neue Features, doch diese sind ein Treiber für die Kosten. Man sollte sich im Klaren sein, welche Funktionen wirklich gebraucht werden und welche nicht.
Falls du gerne mehr Beratung möchtest, kannst du dich gerne bei uns Melden. Wir sind die Experten für Geschirrspüler im Oberaargau.
Die richtige Pflege
Regeneriersalz einfüllen. Sofern das Wasser hart ist und nicht bereits eine Enthärtungsanlage im Haus installiert ist, unbedingt Regeneriersalz verwenden. Der Kalk wird früher oder später die Düsen verstopfen (bekannt aus der Dusche) und den Heizstab überlagern (bekannt aus dem Wasserkocher).
Sieb putzen. Auf dem Boden des Geschirrspülers ist der Abfluss, welcher mit einem Sieb zugedeckt ist. Dort bleiben Speisereste hängen. In regelmässigen Abständen (oder nach Bedarf) das Sieb herausnehmen und reinigen.
Maschinenreiniger. In regelmässigen Abständen (Empfehlung der jeweiligen Hersteller beachten), empfehlen wir ein automatische Geschirrspülwartung durchzuführen. Anstatt des herkömmlichen Geschirrspülmittels wird Maschinenreiniger verwendet. Entweder das spezielle Wartungsprogramm wählen oder ein Programm, welches mind. 65° C heiss ist. Der Maschinenreiniger entfernt Fett-, Stärke- und Eiweissrückstände.
Entkalken. Je nach Wasserhärte und Gebrauch ist halbjährlich eine Entkalkung durchzuführen. Diese kannst du entweder mit einem Entkalkungsmittel aus dem Handel tun oder mit Natron und Zitronensäure. Entscheidest du dich für ein Handelsübliches Entkalkungsmittel beachte am Besten einfach die Gebrauchsanweisung. Falls du dich fürs Hausmittel entscheidest gehst du wie folgt vor: Maschine ausräumen und mit einem Lappen säubern. 1-2 Esslöffel Natron auf den Boden des Geschirrspülers verteilen und 20 ml Zitronensäure (oder Essigessenz) in das Pulverfach giessen. Intensivprogramm der Maschine laufen lassen (ohne Vorspülen, sonst wird das Natron weggespült).
Lebensdauer
Der Mieterverband gibt die Lebensdauer eines Geschirrspülers mit 15 Jahren an. Die effektive Dauer hängt schlussendlich vom Gebrauch und der Pflege ab. Realistischer ist eine Lebensdauer von ca. 10 Jahren.
Den Geschirrspüler richtig einräumen
Zuerst gilt zu beachten, dass sich nicht alles Geschirr geschirrspültauglich ist. Meistens ist das auf der Packung entsprechend vermerkt. Als Faustregel gilt, dass Schneidebretter aus Holz, rostanfälliges Besteck, Gemüsereiben und Geschirrteile aus Kupfer oder Messing besser von Hand abgewaschen werden.
Im Normalfall kommt der Geschirrspüler mit allem Geschirr ohne Vorspülen klar. Nicht in den Geschirrspüler gehören Essensreste. Diese unbedingt vorher entsorgen, denn diese verstopfen den Abfluss. Besonders hartnäckige Verschmutzungen wie eingetrocknetes oder verbrannte Speisen (z.B. in einem Topf) vorher besser einweichen und grob reinigen.
Die meisten Geschirrspüler haben zwei Schubladen und allenfalls noch eine zusätzliche Besteckschublade. Die obere Schublade ist für Gläser, Schälchen, kleine Teller und Tassen reserviert. Die untere Schublade dagegen für Teller und Töpfe. Im unteren Teil des Geschirrspülers ist es am Heissesten. Plastikteile, welche sich gegebenenfalls verformen können daher besser in die obere Schublade legen.
Je nach Maschine gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Am Besten einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen, um die bestmögliche Leistung herauszuholen.
Ein kleine Übersicht, was wohin kommt:
Unterer Korb | Oberer Korb |
Auflaufformen Blumenvasen Kuchenplatten Pfannen Schneidebretter Schüsseln Platten Teller Schüsseln | Töpfe Brotdosen Eierbecher Gläser Kleine Teller Kleine Schälchen Kochbesteck Saftpressen Tee-Ei Tassen |
Notwendige Anschlüsse
Damit ein Geschirrspüler in der Küche betrieben werden kann sind die folgenden drei Anschlüsse notwendig:
Strom: Die normale 220V Steckdose ist ausreichend. Die Leistung sollte mind. 10 A sein und durch einen FI geschützt.
Wasseranschluss: Sowohl Kaltwasser- wie auch Warmwasseranschluss ist möglich. Der Geschirrspüler besitzt eine interne Wasserheizung. Aus energetischer Sicht ist es jedoch sinnvoller (wenn möglich) den Geschirrspüler direkt mit warmen Wasser zu versorgen.
Wasserablass: Zu guter letzt muss das Abwasser entsorgt werden. Es ist ein Zugang zum Abwassersystem notwendig.
Die Installation kann mit ein wenig handwerklichem Geschick auch selber gemacht werden. Die Schläuche sind normiert und neuere Küche auch bereits mit den notwendigen Anschlüssen ausgestattet.
Wichtig: Schläuche unbedingt mit Klemmen sichern, um eine spätere Überschwemmung zu verhindern.
Energiebilanz
Seit 2014 sind nur noch Modell zugelassen, welche mind. eine Energiebilanz A+ aufweisen. Grundsätzlich gilt, dass pro zusätzlichem “+” 10% weniger Energie benötigt wird.
Ältere Geschirrspülmodell haben gerne bis 60 l Wasser pro Spülgang gebraucht. Neuere Modell hingegen verbrauchen gerade noch 10 l Wasser. Dazu kommt ca. 0.5 – 1 kWh Strom.
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